Die Löffelohrzwerge, eine neue Moderasse.

Jeder will sie haben, jeder will sie züchten.

Dabei wird gut und gerne vergessen, dass es sich hier eigentlich nicht um eine Rasse sondern um eine Mutation handelt.

 

Löffelohren gibt es schon sehr lange.

Sie traten ursprünglich bei den Hermelin-Zwergkaninchen gelegentlich in den Nestern auf.

Jedoch wurden diese, ungewollt wie sie waren, als "genetischer Müll" aussortiert.

 

Inzwischen gibt es sehr, sehr viele Liebhaber der Löffelohren, die diese gezielt züchten.

Dagegen ist auch nichts einzuwenden, jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass es sich eben um eine Mutation handelt.

Wenn Mutationen immer und immer wieder vervielfältigt werden, wird es früher oder später krankhaft.

 

Die ersten Auswirkungen davon bekommen wir schon zu spüren:

 

* Zahnfehlstellungen

* verkürzte, schiefe oder sogar unbewegliche Blumen

* es kommt sogar vor dass manche Zwerge ohne Blume geboren werden

* extrem gedrungene Körper

* "Kuhhessigkeit"

* bei vielen Löffelohren fällt auf, dass diese eine "Stupsnase" haben. Das sollte nicht unterschätzt werden. Werden solche Zwerge immer und immer wieder untereinander verpaart, werden wir irgend wann ein ähnliches Resultat bekommen wie bei der Hunderasse dem Mops, der kaum Luft bekommt und zum Teil schon als Welpe operiert werden muss, damit er überhaupt atmen kann!

 

Auch wir lieben Löffelohren und züchten diese, aber nur indem wir auf bestimmte Merkmale achten und diese ausgleichen.

 

Wir verpaaren zum beispiel nur LO x LOT.

Das ist eine gesunde Verpaarung!

 

 

 

Auch bei Satin würde ich etwas vorsichtig sein. Es ist bekannt was reine Satin-Verpaarungen bei Meerschweinchen anrichten. Natürlich ist dies beim Kaninchen bisher nicht der Fall, aber auch hier handelt es sich um eine Mutation und kann eben bei entsprechender Intensivierung gewaltig nach hinten los gehen.

 

Und wir alle wollen doch gesunde, langlebige Zwerge!

 

 

Hier mal ein Löffelohr ohne Blume geboren und ein Löffelohr mit korrekter Blume vielen dank an Ulrike B. das ich das Bild verwenden darf. =)
Hier mal ein Löffelohr ohne Blume geboren und ein Löffelohr mit korrekter Blume vielen dank an Ulrike B. das ich das Bild verwenden darf. =)

An diesem Bild kann man erkennen, warum man mit dieser Mutation vorsichtig umgehen sollte. Das Löffelohr-Gen ist noch weitestgehend unerforscht, deshalb darf man nicht sorglos damit umgehen!

 

Leider zeigt sich auch eine andere traurige Tendenz. Viele Löffelohrzwerge zeigen eine extreme Kurzlebigkeit und versterben oft noch vor ihrem zweiten Lebendsjahr. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden viel Gesundheit in diese "neue Rasse" einzubringen, darum ist es hier besonders wichtig immer wieder "normale Zwerge" einzukreuzen und viel über Träger-Tiere zu gehen. Sicher sind dann in den Würfen weniger Löffelohren als wenn mann 2 Löffelohren miteinander verpaart, aber ein gewissenhafter Züchter nimmt das gerne in kauf.

 

Falls sich Jemand durch diese Info-Seiten angegriffen fühlt, bitte ich um Entschuldigung, aber es ist die traurige Wahrheit, dass sich die Meisten nicht genug mit diesem Thema auseinander setzen und einfach wild drauf los verpaaren!

 

Zur erfolgreichen Zucht gehört viel mehr!!!

 

Quelle: mit Erlaubnis von Jasmin